Bei der “Hausersaga” geht es wie bei den anderen Familiengeschichten vor allem um die Tradition der Träger des Familien- und Vulgonamens. Und diese Namen verdanken wir – mit wenigen Ausnahmen – meistens den männlichen Vorfahren in unseren Ahnenreihen. Dies ist natürlich Ausdruck und Hinweis auf unsere abendländische einseitige patriarchalische Gesellschaftsstruktur, die hoffentlich immer mehr überwunden wird.
Bei den Eintragungen der Eheschließungen in den alten kirchlichen (damals auch staatlich relevanten) Matrikenbüchern (= Personenstandsbüchern) werden die Ehefrauen zu Beginn der Aufzeichnungen (Anfang 17. Jh.) noch ohne ihren eigenen Familiennamen (also nur mit ihrem Taufnamen) angeführt, später werden sie zwar mit ihrem Ledigennamen bezeichnet, die ehelichen Kinder tragen aber ausnahmslos den Familiennamen des Vaters.
Diese einseitige patriarchalische Struktur sollte uns aber nicht dazu verleiten, die Rolle unserer mütterlichen Vorfahren mit ihren je eigenen Familien- und Vulgonamen geringer zu bewerten und zu beachten als jene unserer männlichen Ahnen. Uns haben schließlich die Mütter auf die Welt gebracht und vor allem sie haben uns in den allermeisten Fällen fürsorglich in die Welt hinein begleitet. Deshalb wollen wir in unserer “Hausersaga” und den anderen Familiengeschichten auf unsere mütterlichen Vorfahren möglichst das gleiche Augenmerk legen, wie auf unsere väterlichen Ahnen – auch wenn wir unseren Vulgonamen in der Regel unseren männlichen Vorfahren verdanken.
Trotzdem halten wir es für legitim, die Herkunft des für unseren Clan typischen Familiennamens „Neuner“ und mehr noch eines auf dem gesamten Seefelder Hochplateau traditionellen Vulgo- oder Hausnamens „Hauser“ zurückzuverfolgen und dabei zu entdecken, welche Querverbindungen zwischen den Trägern eines gleichen Namens zu anderen Familien, zur Orts- und Landesgeschichte oder zu gesellschaftlichen Entwicklungen bestehen. Dahinter steht bei uns also keine Ideologie und schon gar kein Interesse an der Förderung althergebrachter patriarchalischer Denkmuster oder Strukturen. Was für die „Hausersaga“ gilt, gilt natürlich in gleicher Weise auch für alle anderen hier veröffentlichten Familiensagas!
Der Schutz der Privatsphäre aller lebenden und verstorbenen Mitglieder unserer Familien ist für uns selbstverständlich und ein hoher Wert. Hier soll nichts veröffentlicht werden, was irgend jemanden verletzt oder gar beleidigt. Die dunklen und intimen Belange unserer Clans behalten wir für uns, es gibt genügend andere interessante Themen und Inhalte. Informationen und Bilder verwenden wir nur im Einverständnis mit den Betroffenen, sollten wir hier irgendwann oder irgendwo diese Grenze überschreiten, geschieht dies ohne Absicht. In diesem Fall bitten wir dich sofort um eine Rückmeldung (siehe unter “Kontakt”), damit wir unseren Fehler beseitigen können.
Sollten wir, unbeabsichtigt oder irrtümlich, bestehende andere Rechte (z. B. Urheberrechte, Datenschutz etc.) verletzen, bitten wir ebenfalls um Kontaktaufnahme um die Angelegenheit bereinigen zu können, es muss ja nicht gleich über einen Rechtsanwalt sein.
Und noch ein Hinweis ist uns ganz besonders wichtig: mit einem zweifelhaften und oft missbräuchlich verwendeten und manchmal auch ganz schön muffig riechenden “Ahnenkult” wollen wir nichts zu tun haben. Wir wollen mit der Rekonstruktion unserer “Ahnenreihen” oder unserer “Stammbäume” nichts “beweisen”, weder eine besonders “edle Abstammung” noch gegenüber anderen Familien und Personen auch nur irgendwie herausragende Eigenschaften. Dazu eignet sich unser Familienclan wirklich nicht.
Auf das, was vor noch gar nicht so langer Zeit durch den verhängnisvollen und schändlichen Missbrauch der “Ahnenpässe” geschehen ist, muss immer verwiesen werden, wenn man sich heute mit der “Ahnenforschung” beschäftigt (auch wenn wir in den noch erhaltenen gebliebenen “Ahnenpässen” durchaus nützliche Anknüpfungspunkte für die Familienforschung finden können).
Das Schöne und Interessante an unserem “Hauserclan” und damit an der “Hausersaga” sind nicht aufregende Entdeckungen oder bahnbrechende Erkenntnisse. Wir finden in unserer Familiengeschichte kein jemals verliehenes Familienwappen, keine berühmten Politiker, Heerführer oder geistlichen Würdenträger. Unsere Vorfahren, soweit wir dies heute überblicken, waren durchwegs einfache Leute, Bauern und Handwerker in einem kleinen Nest einer vom Klima nicht verwöhnten kargen Gegend.
Das Faszinierende und Bereichernde an der Beschäftigung mit der Vergangenheit unserer Familie und unserer engeren Heimat ist die Entdeckung, dass wir eine Geschichte haben, dass wir sie immer besser kennenlernen, dass wir die Umstände und Rahmenbedingungen erahnen können, unter denen unsere Vorfahren ihr Leben meistern mussten und gemeistert haben. Und dass wir dadurch vielleicht auch etwas gelassener mit unserer heutigen Situation umgehen, denn in ein paar hundert Jahren wird man auch auf uns so zurückschauen, wie wir es heute in der “Hausersaga” auf unsere Ahnen tun können.